Freitag, 4. Dezember 2009

Paradoxon

Der Palast der Republik ist weg -

es lebe der Palast des Volkes!

In der Yahoo-Gruppe Monarchie der Zukunft durfte ich gestern den Bericht des Deutschland-Radio lesen, dass nun der Weg für den italienischen Architekten Franco Stella frei ist, das Berliner Stadtschloss (wieder) zu bauen – endlich. Über die Klagen und Gegenklagen, über „Erschleichung an Wettbewerbsteilnahme“ des einen oder anderen Architekturbüros soll hier gar nicht geredet werden, sondern über ein Symbol, welches Walter Ulbricht 1950 als „Symbol des Absolutismus“ sprengen ließ. Es ist ja vollkommen nachzuvollziehen, dass das Berliner (Stadt-)Schloss den Kommunisten ein Dorn im Auge war.

Das Berliner Schloss im Jahre 1939

Aber nicht minder nachzuvollziehen ist, dass die ehemalige Winterresidenz des Preußischen Kurfürsten-, dann Königs- und späteren Kaiserhauses dem einen oder anderen überzeugten Monarchisten auch ein Symbol ist, wobei der Begriff „Absolutismus“ für keinen von ihnen mit dem Hause Preußen in Verbindung zu bringen sei. „Wer sich objektiv mit der Geschichte des Kaiserreiches von 1871 bis 1918 beschäftigt hat“, so der Vorsitzende eines der monarchistischen Vereinigungen, die es in Deutschland gibt, „der wird feststellen, dass der Absolutismus im Preußischen Königs- und Deutschen Kaiserreich im Grunde genommen ein Fremdwort ist. Schon alleine das Stichwort ‘Otto von Bismarck’ reicht, um den größten Gegner von den für viele Länder Europas vorbildlichen sozialen und demokratischen Errungenschaften der Deutschen Monarchie zu überzeugen.“ Dem fügt ein engagierter, gerade erst 18 Jahre alt gewordener Nachwuchs-Monarchist hinzu: „Das ist auch unsere vornehmste, aber auch schwierigste Aufgabe, die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass Monarchie – gerade in Deutschland – absolut kein Widerspruch zur Demokratie ist, ganz im Gegenteil. Warum hätte Kaiser Wilhelm II. „Dem Deutschen Volke“ sonst den Berliner Reichstag bauen lassen sollen?“ Zum Berliner Stadtschloss meint ein Dritter: „Es wird ja auch höchste Zeit, denn der Schlossbau soll ja im Jahre 2016 fertig gestellt sein. Übrigens las ich, daß weit über 5000 Quadratmeter Fläche in diesem Bau noch gar nicht „vermietet“ sind. Aber dafür sind von Bürgern unseres Staates über 80 Millionen Euro gespendet worden. Also liegt ein großes Interesse am Stadtschloss in Berlin vor.“ Wie diese zwei letztgenannten Jung-Monarchisten, so werden sich garantiert viele Monarchisten, wenn sie sich im Oktober 2010 zum 3. Wissenschaftlichen Monarchieforum in Berlin treffen, einen Blick auf die Baustelle werfen wollen.

Berliner Stadtschloss

Woher aber kommt dieses Interesse, das Berliner Schloss, das schon seit Mitte des 15. Jahrhundert an dieser Stelle stand und immer wieder um- und angebaut wurde, bis es schließlich seine Renaissancefassade erhielt, wieder aufzubauen? Außer der Fassade soll zwar nichts an die Zeit der Monarchie erinnern, und das Innere wird als hochmoderne Tagungs-, Bibliotheks- und Ausstellungsstätte, und vor allem Sitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, vermietet werden, dennoch ist die Symbolkraft außerordentlich.

Und genau hier bin ich an dem Punkt angelangt, wo Fragen in mir aufkommen.

Bund und Land Berlin haben 2007 beschlossen, dass das Berliner Schloss mit zumindest drei originalgetreuen Fassaden wieder auf gebaut werden soll. Die Kosten dafür werden auf über einer halben Milliarde Eure veranschlagt. Auch wenn nach dem Sturz der Monarchie vor 91 Jahren das Schloss, das als Museum erhalten blieb und im 2. Weltkrieg schwer beschädigt wurde, so war nicht daran zu denken, dass es vollkommen dem Erdboden gleichgemacht werden sollte. Einzig der eingangs schon erwähnte Walter Ulbricht begriff, dass dieses Symbol Fragen aufwirft, Fragen zur Monarchie und zur Geschichte. Diesen Fragen griff der damalige Generalsekretär des ZK der SED vorweg, indem er der Diskussion mit dem Begriff „Absolutismus“ ein Ende setzte. Bund und Land Berlin werden sich damit Abfinden müssen, dass mit der Entscheidung, zumindest die Fassaden des Schlosses wieder zu errichten, Fragen aufgeworfen werden – vielleicht und hoffentlich gerade von der Jugend. Denn DIE sind es, die in den Schulen beigebracht bekommen, dass die Monarchie ein dunkles Kapitel in der deutschen Geschichte ist, während die Republik die 60 Jahren unter Beweis stellt, dass ihre Regierungsform das non plus ultra ist.

Es ist doch ein Paradoxon, die Monarchie zu verteufeln und andererseits eines der wichtigsten Symbole dieser Regierungsform wieder aufzubauen. Was aber tun, wenn die Jugend, angeregt durch den Neubau des Berliner Stadtschlosses, dahinter kommt, dass man sie seit über 90 Jahren belogen hat? Fragen werden kommen – welche Antworten haben Sie?

HH

Dienstag, 1. Dezember 2009

Erklärung der Deutschen Monarchistischen Gesellschaft



Beim vergangenen 2. Wissenschaftlichen Monarchieforum in der Residenzstadt Hechingen hatte die Deutsche Monarchistische Gesellschaft (DMG) eine Erklärung vor Vertretern der Presse veröffentlicht und Stellung duch Vertreter der Kaisertreuen Jugend (KJ) und des Bundes aufrechter Monarchisten (BaM) bezogen. Es ist mir eine große Ehre, die "Erklärung der Deutschen Monarchistischen Gesellschaft zur Monarchie in Deutschland" hier zu veröffentlichen:



Erklärung der Deutschen Monarchistischen Gesellschaft


Die Deutsche Monarchistische Gesellschaft, die im Verbund ist mit dem Bund aufrechter Monarchisten, der Kaisertreuen Jugend und der Pro Monarchie Stiftung (i.G.), erklärt, dass sie sich folgende Aufgaben und Ziele gesetzt hat:

Auf absehbare Zukunft soll, sofern es der Wille des Volkes ist, die parlamentarische Monarchie in Deutschland wieder eingeführt werden. Es versteht sich, dass damit das derzeitige Staatsoberhaupt der Bundesrepublik, der Bundespräsident, durch die Einsetzung eines Monarchen ersetzt werden soll.

Zur Erreichung dieses Zieles, der Umwandlung der Staatsform von der Republik zur Monarchie, ist unser fester Wille darauf gerichtet, die Bürger dieses Landes durch wissenschaftliche Foren, Vorträge und Publikationen von dem Irrglauben abzubringen, dass Monarchie ein Gegensatz zur Demokratie sei. Die freiheitlich-demokratische Grundordnung ist elementarer Bestandteil unseres Staates, dessen Bürger in kooperativem, friedlichem und freundschaftlichem Verhältnis mit ihren Nachbarn – die übrigens überwiegend in Monarchien leben - verbleiben wollen. Dass dies erreicht werden kann, erfordert von uns die unabdingbare Anerkennung aller völkerrechtlichen Beschlüsse und die Anerkennung der föderativen Verfassung des deutschen Staates.

Die Aufgaben des zukünftigen Monarchen werden in etwa mit denen des derzeitigen Bundespräsidenten übereinstimmen, also Repräsentation der Nation nach außen und vor allem nach innen. Der Monarch wird durch die Tatsache, dass er nicht gewählt wurde und von seiner Kindheit an mit der Aufgabe und Funktion seines hohen, überparteilichen Amtes vertraut gemacht wurde, eine starke Identifikation mit seinem Volk und umgekehrt erreichen. Dadurch wird gewährleistet sein, dass der Monarch durch sein Vorbild Werte und Ideale vermittelt.

Es ist unsere feste Überzeugung, dass dem deutschen Volke nur durch einen Monarchen als Identifikationsfigur an der Spitze eine Selbstbesinnung auf seine Herkunft, seine Wurzeln und seine christlichen Werte möglich sein wird. Das ist unsere Vision und darauf arbeiten wir hin.


Dienstag, 17. November 2009

3. Monarchieforum in Berlin im Oktober 2010



3. Wissenschaftliches Monarchieforum im Oktober 2010 in Berlin

Wie Sie ja hier gelesen haben, fand Ende Oktober 2009 in der Hohenzollernschen Residenzstadt Hechingen das 2. Monarchieforum statt - ein Ereignis, das in jeder Hinsicht ein Erfolg war. Keine Spinner, keine Ewiggestrige, keine Fantasten und Utopisten, sondern Menschen jeder Alters- und Gesellschaftsgruppen, Leute, die mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehen, trafen sich, um über die Möglichkeit einer parlamentarischen Monarchie in Deutschland zu reden. Auch Monarchisten aus anderen europäischen Ländern - bis hin nach Russland - reisten interessiert an und gingen zufrieden wieder nach Hause.

Die Resonanz der Teilnehmer und der Bürger Hechingens war enorm, und das gibt uns von der Deutschen Monarchistischen Gesellschaft (DMG), die im Verbund ist mit dem Bund aufrechter Monarchisten (BaM) und der Kaisertreuen Jugend (KJ) den Ansporn, die Arbeiten für das nächste Monarchieforum in Angriff zu nehmen.

Preußische Königskrone

Schreiben Sie sich schon einmal folgenden Termin in den Kalender:

3. Wissenschaftliches Monarchieforum
vom 08. bis 10. Oktober 2010
in Berlin und Potsdam

Thema:
Die Monarchie im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne

Es wird einen Vortrag geben, welcher einen (wissenschaftlichen) Vergleich zieht zwischen Monarchie und Republik, des Weiteren soll mittels eines Vortrages einer herausragenden Person des Hauses Preußen gedacht werden, deren 200. Todestages wir 2010 begehen: Königin Luise von Preußen.

Kulturell wird Berlin und Potsdam ebenfalls einiges zu bieten haben, wir werden aber versuchen, auf den Pfaden des Hauses Preußen in diesen Zentren des Kaiser- und Königshauses Preußen zu wandeln. Inwiefern ein persönlicher Kontakt mit dem Hause Preußen herzustelllen sein wird .... wir arbeiten dran :) ... drückt uns die Daumen.



Wie in den ersten beiden Monarchieforen, so wird auch in Berlin genügend Möglichkeit geboten, Zeit für persönliche Gespräche untereinander zu finden, denn gerade diese Kontaktaufnahme und -pflege hat sich als elementarer Teil solcher Veranstaltungen herausgestellt.
Zum Abschluss wird auch im Jahre 2010 ein Gottesdienst gefeiert werden, denn ein Bekenntnis zu unseren christlichen Werten gehört genau so zur Monarchie wie ein Bekenntnis zu den unverzichtbaren Traditionen - die NICHT im Widerspruch stehen müssen zur Moderne. Ein Sich-Hinwenden zur Zukunft, der Wille zum Fortschritt kann nur dann Sinn machen und Erfolg versprechen, wenn die Werte und Ideale der Geschichte und wenn Traditionen verstanden und richtig umgesetzt werden. Ein Ablehnen von Traditionen und Werten ist eine Verleugnung der eigenen Identität. Und eine Zukunft ohne eigene Identität ist sinnlos.

Merkt Euch bitte den Termin im Oktober 2010. Sobald das Programm steht, wird Euch hier eine Einladung zu kommen. Ich freue mich schon riesig drauf - vielleicht lernt man sich ja kennen?!?

HH

Sonntag, 15. November 2009

Der 9. November ...

Der 9. November …

Dieser Tag war ja eigentlich im Gespräch, unser Nationalfeiertag zu werden, weil an diesem denkwürdigen Tag im Jahre 1989 die Mauer fiel und das, was zusammengehörte – das deutsche Volk – nach 44 Jahren endlich wieder zusammen kam. Man ließ aber schnell wieder davon ab, den 9. November zum Nationalfeiertag zu erklären, weil genau dieser Tag ungute Erinnerungen wach ruft, an die das deutsche Gewissen ungerne erinnert wird.

Am 9. November 1938 zeigte sich in unfassbarer Weise, wie das tugendreiche deutsche Volk sich verführen und sich dazu hinreißen lassen konnte, in der Reichsprogromnacht das Hab und Gut der jüdischen Nachbarn und Freunde anzugreifen.

So wie auch zu den öffentlichen und offiziellen Veranstaltungen des Bundes, so hat auch in diesem Jahr 2009 neben Bundeskanzlerin Merkel und anderen Politikern auch Bundespräsident Horst Köhker zu Recht auf diesen schrecklichen und unvergesslichen Tag in der Geschichte hingewiesen, an den nicht nur erinnert, der auch nicht vergessen werden soll.

Wenn uns Monarchisten beim Hören und Lesen der Berichte und Kommentare zum "9. November" von offizieller Seite unwohl wird und alljährlich Ärger in uns aufsteigt, dann liegt es nicht daran, dass wir immer und immer wieder an die Geschehnisse des 9. Novembers 1938 erinnert werden, und dass sich ein Regime wie das des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 nie mehr wiederholen darf, uns wird unwohl, weil wir jedes Jahr darauf warten, dass von offizieller Seite auf einen anderen 9. November hingewiesen wird, nämlich der des Jahres 1918, an dem die Monarchie ohne Zutun des Monarchen sein Ende – und unserer Ansicht nach das Elend unseres Volkes seinen Anfang nahm.

Kaiser Wilhelm hatte am 9. November nicht abgedankt – er wurde abgedankt, von Prinz Max von Baden, und – wie es der Vorsitzende des Bundes aufrechter Monarchisten formulierte - „auch wenn uns der Sturz des Kaisers schmerzt, gerade zum 91jährigen Jubiläum kann die Geschichte auch so verstanden werden, dass die tragischen Entwicklungen, die 1918 ihren Ausgangspunkt nahmen, mit der friedlichen und demokratischen Revolution von 1989 ihr Ende gefunden haben.“

Es ist nicht unsere Aufgabe als monarchistischer Vereinigung, immer wieder darauf hinzuweisen, dass die deutsche Geschichte nicht mit dem Jahr 1933 oder vielleicht sogar 1945 beginnt, aber es ist unsere Aufgabe und Pflicht, deutlich hervorzuheben, dass es ohne das widerstandslose Ende der Monarchie nie zu den beschämenden Geschehnissen nach 1918 bis 1989 nie gekommen wäre.

Der 9. November war mal kurz im Gespräch, deutscher Nationalfeiertag zu werden. Er ist es nicht geworden, und das ist auch ganz gut so. Für uns Monarchisten ist der 9. November aber ein höchst denkwürdiger Tag. denn er lenkt unseren Blick über den Zeitraum ´33 bis `45 hinaus, ohne diese Zeitspanne außer Acht zu lassen. Der 9. November zieht seinen roten Faden von 1918 bis 1989.

Freitag, 13. November 2009


Wissenschaftliches Monarchie-Forum in der Hohenzollernstadt

Christentum und Wiedererkennung von Werten der Gesellschaft im Focus

von Marianne Brückl

mb - Neugierig war man ja aufgrund der Plakate des für den 23. bis zum 25. Oktober angekündigten 2. Monarchieforums in der Residenzstadt Hechingen. Aber kaum jemand wusste so recht was mit dem Begriff anzufangen – und nur Wenige trauten sich, den Vorträgen und Diskussionen am Freitag im Hotel "Brielhof" und am Samstag in der hiesigen Stadthalle beizuwohnen. Erst am Sonntag beim Abschluss-Gottesdienst in der Johannes-Kirche beschnupperten Einheimische die "Monarchisten" und waren letztendlich positiv überrascht.

Zwei Offiziere des Geschichtsvereins in traditioneller Uniform vom 13. Pionier-Bataillon (Foto: mb)

Wer zu dieser Veranstaltung der "Deutschen Monarchistischen Gesellschaft" am 23. Oktober bundesweit anreiste, wurde nicht enttäuscht. Ein vielfältiges Tagungsprogramm mit Grußbotschaften russischer Monarchisten, Vorträgen bedeutender Referenten wie z.B. des Sperchers der DMG, Henning von Normann, der Geschäftsführerin Ingrid Seigis von CSI (Christian Solidarity International) Deutschland, des Historikers und Dozenten an der Uni Potsdam, Prof. Dr. Julius Schoeps, dem Prager Gastredner Ing. Jindrich Jencek sowie Günter Marklein, Leiter des Bismarck-Museums in Jever zu historischen Hintergründen, Gesellschaftsformen und Wertestrukturen von Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit, gab den Teilnehmern die Möglichkeit, sich selbst ein Bild zu machen über heutige Moralbegriffe und Vorbildfunktionen in Europa.

Aber auch die kulturelle Seite kam an diesem Wochenende für die Tagungsteilnehmer nicht zu kurz. Denn einmal in diesem historischen Städtchen, durfte selbstverständlich auch ein Besuch der Burg Hohenzollern mit Führung im Programm des Monarchieforums nicht fehlen. Wer den Fußmarsch nach oben nicht bei Sonnenschein antreten konnte, wurde aber trotz Nebels durch den majestätischen Anblick der Burg mit ihren wunderschönen Außenanlagen entschädigt.

Burg Hohenzollern im Nebel (Foto: mb)

Der Konstantin-Saal der Stadt Hechingen bot ein ansprechendes Ambiente für eine Vortragsveranstaltung, die geprägt war von Beiträgen fachlich kompetenter Historienkenner. Bei seiner Ansprache am Samstag zeigte sich auch der Hechinger Bürgermeister Jürgen Weber sehr offen gegenüber dem Forum und erklärte, wie positiv überrascht er über die freiheitlichen und demokratische Ziele der "Monarchisten" sei, und dass Unsicherheit der Hechinger zu dieser noch geringen Frequentierung der Veranstaltung geführt hätten.

Bürgermeister Weber setzt positive Signale (Foto:mb)

Prof. Dr. Schoeps, der im Anschluss die Thematik "Gegen die Verteufelung Preußens und der preußischen Tugenden in unserer Zeit" aufgriff, widmete sich in seinem Vortrag verstärkt der Fragestellung der Solidarität und Toleranz, die heute aufgrund von mangelndem Pflichtbewusstsein den Menschen gegenüber immer mehr in den Hintergrund gerät. "Wir sprechen heute von Solidarität und Toleranz – und meinen damit den Wert einer sittlichen Handlung, die Fähigkeit also, Gesinnung auf moralischer Grundlage zu entwickeln und dementsprechend zu leben." so der Professor. Dass eine Gesellschaft ohne sittliche und ethnische Fundamente überhaupt existieren kann, zieht er in Zweifel. Er regte an, im Interesse aller anzufangen, darüber nachzudenken, wie auf Dauer eine Gesellschaft ohne diese Werte überhaupt fortbestehen könne.

Der abschließende Gottesdienst in der Johannes-Kirche gab den Hechingern dann am Sonntag Gelegenheit, im Rahmen einer inhaltlich sehr ansprechenden Predigt, aufklärende Gespräche mit den Teilnehmern des Monarchie-Forums zu führen.
Wer an diesem Wochenende nicht beim Forum dabei sein konnte, der hat im nächsten Jahr beim 3. Monarchieforum 2010 in Berlin die Möglichkeit, Einblick in die Arbeit der Deutschen Monarchistischen Gesellschaft zu erhalten.


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Fürst Hans Adam von und zu Liechtenstein ist seit 20 Jahren Staatsoberhaupt



Heute kann Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein sein 20. Regierungsjubiläum feiern. Am Todestag seines Vaters, am 13. November 1989, wurde er aufgrund der Verfassung und der Hausgesetze dazu berufen, die Regentschaft zu übernehmen

Vaduz. - Aus Anlass des 20. Regierungsjubiläums werden heute Vormittag Regierungschef Klaus Tschütscher und Landtagspräsident Arthur Brunhart dem Landesfürsten im Rahmen eines kleinen Gratulationsempfangs auf Schloss Vaduz die besten Glück- und Segenswünsche im Namen der Regirung und der Volksvertretung überbringen.

Fürst Hans-Adam II. begeht heute sein 20. Regierungsjubiläum:
«Ich glaube, dass die Monarchie im 21. Jahrhundert nicht nur
in Liechtenstein, sondern weltweit eine wichtige Rolle spielen wird.»
(Bild Daniel Schwendener)

Politische Kontinuität

Heute vor 20 Jahren, 26 Tage nach dem Heimgang von Fürstin Gina, starb auch Fürst Franz Josef II.. An diesem Tag wurde Erbprinz Hans-Adam zur Nachfolge berufen. «Wir waren auf den Tod meiner Eltern vorbereitet, denn sie waren schon seit einiger Zeit krank. Die Regierungsgeschäfte hatte ich de facto schon einige Jahre davor aufgrund der Stellvertretung übernommen», erinnert sich Fürst Hans-Adam II. im Gespräch mit dem «Vaterland» an diese schweren Tage im Herbst 1989.

«Was die Politik betrifft, so gibt es, glaube ich, nur wenig Unterschiede zwischen meinem Vater und mir. Wir haben uns beide bemüht, die Souveränität des Landes und dadurch auch das Selbstbestimmungsrecht seiner Bevölkerung international möglichst gut abzusichern und die liechtensteinische Wirtschaft zu entwickeln, um den Wohlstand der Bevölkerung zu vermehren», erklärt der Landesfürst.

Fürstliches Vermögen reorganisiert

Angesprochen auf die wichtigsten Ziele, die er in den vergangenen 20 Jahren erreicht hat und worauf er mit einem besonders guten Gefühl zurückblickt, sagt Fürst Hans-Adam II.: «Die erste und wichtigste Aufgabe war zweifellos die Reorganisation und der Wiederaufbau des Fürstlichen Vermögens, mit dem ich schon 1970 begonnen hatte.» Ein weiteres wichtiges Ziel, das der Landesfürst erreichen konnte, war ein neues Hausgesetz für das Fürstenhaus.

Mit Optimismus in die Zukunft

Mit seinem konsequenten Engagement für den Uno- und EWR-Beitritt gelang es dem Fürsten zudem, «die Souveränität des Staates und das Selbstbestimmungsrecht seiner Bevölkerung möglichst gut abzusichern.» Der Höhepunkt sei für ihn aber zweifellos die Verfassungsreform gewesen: «Ich konnte dort im Wesentlichen jene Verfassungskonzepte verwirklichen, die meiner Meinung nach für einen Staat im dritten Jahrtausend entscheidend sein werden.» Was die Wirtschaftskrise und die aktuellen Finanzplatzprobleme betrifft, so gibt sich der Landesfürst dennoch zuversichtlich, «dass wir auch in den nächsten Jahrzehnten einen erfolgreichen Finanzplatz haben werden». Dies bedinge natürlich strukturelle Anpassungen im Bereich des Staates und der Finanzdienstleister. (güf)

aus: vaterland.li

Montag, 26. Oktober 2009

Heinz Emmrich (BaM) im Interview

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"Kaiserhaus billiger als Präsident"
Bund aufrechter Monarchisten will parlamentarische Monarchie / Werte vermitteln
VON BEATE NEY-JANSSEN

Loccum (ade). "Ich weiß, wir werden als Fantasten, als Spinner, als ewig Gestrige abgetan", sagt der Loccumer Heinz Emmrich, "aber wir wollen zeigen, dass auch eine deutsche Monarchie eine Zukunft haben kann." Emmrich gehört zu den Gründungsmitgliedern des "Bundes aufrechter Monarchisten", eines Vereins, der deutschlandweit rund 100 Mitglieder hat und das Ziel einer parlamentarischen Monarchie verfolgt. "Jede Vereinigung habe einmal klein angefangen und ein politisches System sei nie endgültig.

Der Bund stelle sich vor, erzählt der Loccumer, dass statt des Bundespräsidenten ein Kaiser eingesetzt werde. Über rein repräsentative Aufgaben hinaus wünscht er sich, dass dieser Mann Politikern zum Wohl des Volkes über die Schulter schaue und über das Grundgesetz wache. Georg Friedrich Prinz von Preußen, Ururenkel von Wilhelm II., dem letzten deutschen Kaiser, ist für den Bund aufrechter Monarchisten der Anwärter auf dieses Amt.

Seit seiner Kindheit ist Emmrich der Monarchie zugetan. Seine Großmutter erzählte ihm vom Kaiser, den sie in Schlesien erlebte. Dass er wegen seiner Ideen belächelt wird, kennt Emmrich gut, hält dem aber entgegen, dass nur bei Fußballweltmeisterschaften ähnlich viele Menschen in Deutschland vor dem Fernseher sitzen würden, wie bei Königshochzeiten.

Monarchen und ihre Familien haben nach seiner Ansicht bessere Möglichkeiten als ein Bundespräsident Werte und Ideale zu vermitteln, Vorbild zu sein - und gerade daran mangele es in Deutschland. Ein Bundespräsident wechsle alle vier Jahre, eine Königsfamilie bleibe.

Die Kosten für den Steuerzahler würden durch die Monarchie nicht steigen. Die Apanage einer kaiserlichen Familie falle vermutlich geringer aus als die Folgekosten, die alle lebenden ehemaligen Bundespräsidenten verschlingen würden.

Volkes Wille führt Heinz Emmrich auch an, wenn er über die Absetzung Wilhelms II. im Jahr 1918 spricht. Das Volk sei damals nicht gefragt worden, einige Räte hätten einfach den Kaiser abgesetzt und die Republik ausgerufen. "Wäre die Monarchie nicht abgeschafft worden, wäre uns Hitler erspart geblieben", ist seine Überzeugung.

Das Geschichtsverständnis der Deutschen ist für Emmrich ohnehin schwierig. "Die Deutschen müssen erkennen, dass Wilhelm II. kein Kriegsverbrecher war", sagt er, dann könne auch der Weg zur Monarchie geebnet werden.

Herrscher im verkleinerten Reich

Das Gebiet der parlamentarischen Monarchie, die der Bund aufrechter Monarchisten sich vorstellt, soll die Bundesrepublik umfassen. Die Ostgebiete, sagt Emmrich, wollten sie nicht zurückhaben und eigentlich gar nicht allzu viel in diesem Staat ändern.

In den Medien, fügt er hinzu, komme politisch alles vor und werde ernst genommen, was sich rechts und links abspiele. Monarchistische Überzeugungen, jedoch, die gut in die politische Mitte passten, würden nicht wahrgenommen.

Deshalb sei jetzt eine Kampagne begonnen worden, mit der der Bund sich mit Hilfe von Leserbriefen und Pressemitteilungen zu Themen von öffentlichem Interesse wie beispielsweise der Gesundheitsreform äußern wolle, sagt der 61-Jährige. Zudem biete der Bund Informationen zu geschichtlichen Hintergründen an. In seinem Heimatort Loccum sei er ein Einzelkämpfer, was den Bund angehe, sagt Emmrich, aber es gebe Sympathisanten. Wer mehr über den Bund erfahren wolle, könne sich gern mit ihm per Mail unter Heinzemmrich@yahoo.de in Verbindung setzen.


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Mittwoch, 21. Oktober 2009

Monarchieforum

2. Monarchieforum in der Residenzstadt Hechingen

wird zum Treffpunkt für Monarchisten aus vielen Teilen Europas


Zu Fuße des Stammsitzes des Königs- und Kaisergeschlechtes der Hohenzollern veranstaltet die Deutsche Monarchistische Gesellschaft (DMG) dieses Jahr bereits zum zweiten Mal ein „Wissenschaftliches Monarchieforum“ (www.monarchieforum.org). Dabei wird das Schwerpunktthema „Der christliche Konservativismus im Kaiserreich“ sein. Täglich treffen neue Anmeldungen aus dem In- und Ausland ein.

Das Forum findet am Wochenende vom 23. Bis 25. Oktober 2009 statt. Folgende Vorträge stehen auf der Tagungsordnung: Herr Henning von Normann, der Sprecher der DMG, macht in Anlehnung an das Hauptthema dieses Forums den Auftakt mit einer Betrachtung zum „Konservativismus“. Herr Prof. Dr. Julius Schoeps (Universität Potsdam) fokussiert die „Preußische Tugenden“, Herr Günther Marklein (Vorsitzender des Bismarckbundes) stellt die Frage, „Was die Geschichte uns sagen kann.“ Eine Führung durch die Burg Hohenzollern ist genauso eingeplant wie auch ein Gottesdienst und genügend Zeit zum Gedankenaustausch zwischen Jung und Alt, zwischen Wissenschaftlern vieler Fakultäten und zwischen Monarchisten aus aller Herren Länder.

Bei diesem Forum geht es in erster Linie nicht um die Wiedereinführung der Monarchie, sondern auf akademischem Niveau werden mittels Vorträgen und Diskussionen die Grundlagen, die Vorzüge oder Nachteile des Monarchistischen Gedankens erörtert. Der Deutschen Monarchistischen Gesellschaft, die im Verbund ist mit dem „Bund aufrechter Monarchisten“ (BaM) und der „Kaisertreuen Jugend“ (KJ), geht es schon darum, Wege zu finden, um eines Tages in Deutschland eine parlamentarische Monarchie wieder zu installieren. Dazu gehören selbstverständlich auch solche Foren, auf denen Freunde der monarchistischen Idee aus dem In- und Ausland Kontakte pflegen können. Die zahlreichen Anmeldungen gerade junger Menschen zu dieser Veranstaltung kommentiert Henning von Normann, der Sprecher der DMG, folgendermaßen: „Auch wenn bei uns teilweise der Eindruck vorherrschen mag, dass wir auf diese Jugend unsere Zukunft nicht aufbauen können, so habe ich einen ganz anderen Eindruck. Die Jugend weiß sehr wohl zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Der Jugend kann man sehr wohl großes Vertrauen entgegen bringen, denn sie weiß mit unserer Geschichte und unserer Verantwortung vor der Geschichte sehr gut umzugehen. Sie weiß vor allem, mit wichtigen und unverzichtbaren Werten vor- und umsichtig umzugehen. Es macht mich stolz und glücklich, mit der Jugend – auch im Hinblick auf das kommende 3. Monarchieforum in Berlin - zusammen arbeiten zu dürfen, weiß ich doch, dass unsere Zukunft in den Händen von denen liegt, deren Arbeit geleitet wird von Verstand und Herz.“