Samstag, 5. März 2011

Bund aufrechter Monarchisten (BaM) ... und "die Jugend von heute"



  
 Ja ja ... die Jugend von heute ...

In diesem Minuten sitzen die Leute, die der Einladung des Landesverbandes Niedersachsen des Bundes aufrechter Monarchisten gefolgt sind, im Nienburger Hotel "Zur Krone" zusammen. Wie gerne wäre ich selbst da gewesen, habe mir eigens dafür frei genommen, aber mein Auto ist defekt.

Aber ich BIN dort - in Gedanken ...

Benjamin Haasis, der sich mit seinen 19 Jahren in der "Blauen Narzisse" mit seinen Beiträgen schon einen Namen gemacht hat, wird gerade seinen Vortrag beendet haben:

"Monarchistische Renaissance bei der Jugend.
Modernes Rebellentum oder ernst zu nehmende Wende?"

Inwiefern steht die Jugend vor einer ernst zu nehmenden Wende? Betrachten wir die Sache mal mit den Augen eines Betrachters, der nicht mehr GANZ zur Jugend zuzurechnen ist. Die ganzen Nachrichten, die in der letzten Zeit tagtäglich auf uns reinprasseln, sind alles andere als ermutigend, und ich frage mich, ob die Jugend mit all den Informationen nicht vielleicht überfordert wird.

Die halbe arabische Welt steht mehr oder weniger in Flammen, Tausende werden von korrupten, machtgierigen Machthabern, die jahrzehntelang von der westlichen Welt hofiert wurden, erschossen. Es ist zu erwarten, dass bis zu einer Million Flüchtlinge aus Nordafrika Europa überschwemmen werden, was der augenblicklich heftigsten Diskussion in Deutschland (neben der Guttenberg-Affäre) weiteren Zündstoff geben wird, und die vom "Bunten Präsidenten" Wullf initiiert wurde: Gehört der Islam zu Deutschland oder nicht? Der neue Bundesinnenminister Friedrich gab Herrn Wullf die Antwort, auf die viele Monate lang gewartet hatten, und für die ihm Zehntausende zu Füßen liegen: "Der Islam gehört NICHT zu Deutschland".

Wo wir gerade bei der Islam-Diskussion sind, so beschäftigt die Deutschen ein anderes Thema, das die Jugend weitaus mehr beschäftigt, weil es sie weitaus mehr betrifft als die "alten Hasen": Die Integration oder - so wie es der türkische Ministerpräsident Erdogan befürchtet, und für die er den in Deutschland lebenden Türken  vor wenigen Tagen bei einer feurigen Rede vor Zehntausenden Türken (unter Ausschluss der Öffentlichkeit) den Kampf angesagt hat - die "Assimilierung" der Türken in Deutschland. Sie sollen sich in Deutschland einbrigen, gutes Geld verdienen, die Wirtschaft und die Familien in der Türkei finanziell unterstützen, sie sollen den deutschen Pass bekommen ... aber sie sollen um Himmels Willen keine Deutschen WERDEN. In den Schulen erfahren die Jugendlichen nur ZU gut, dass eine solche Haltung ihres türkischen Ministerpräsidenten eine Integration umso schwieriger gestalten lässt. Die Türkei wurde eigentlich als laizistischer Staat gegründet, der Staat und Religion grundsätzlich trennt. Doch die gerade von Erdogan zu beobachtende stärkere Islamisierung des Staates am Bosporus wirkt sich auch sehr stark auf viele in Deutschland lebenden türkischen Mitbewohner aus. Und während Europa sich immer weiter entchristlicht, erfahren und erleben wir eine stärker werdende Islamisierung in Frankreich und in Deutschland. Dies erleben besonders die Schüler in den größeren Städten, in deren Schulklassen die Mitschüler mit Migrationshintergrund nicht nur quantitativ überlegen sind, sondern sich auch ideell zu behaupten wissen. Das sehr starke, bindende Glied dieser Schüler ist nun einmal der Islam - und die deutschen Schüler haben dem nichts entgegen zu setzen, weil das christliche Bekenntnis und die damit verbundene Identifikation, weil das Kulturbewusstsein ihnen so gut wie vollkommen ausgetrieben wurde. Ihre Kultur dreht sich nur noch um Hip-Hop, um Coca-Cola und um MacDonalds, ihre Idole finden sich nur noch in den Top Ten der aktuellen Charts.

Eine Ausnahme bildete ein Politiker mit einem Namen, der das Interesse vieler auf sich zog, weil er exotisch klang, und weil der Namensträger etwas ausstrahlte, mit dem sich die Jugend Deutschlands auf ungewöhnliche Weise zu identifizieren wusste: Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, der auch noch mit einer Nachfahrin des berühmten Fürsten von Bismarck verheiratet ist.
KTzG war "The Man", der ungewollt einen Hype auslöste, der aber auch durch seine Erscheinung und seinen Stammbaum polarisierte. Sein Amt als Wirtschaftsminister und dann als Verteidigungsminister war Nebensache, die Medien und die konsumenten der Medien interessierten sich für IHN, dem Muster-Vorzeige-Politiker, den man schon als  zukünftigen Bundeskanzler handelte. Es war aber nur eine Frage der Zeit, bis dass man einen Makel an seiner freiherrlichen Weste fand - und nun ist er von der Bildfläche verschwunden und hinterlässt für sehr viele (junge) Leute eine Leere. Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass ihnen ein "Hoffnungsträger" von Bord gegangen wurde. Zu Hunderttausenden haben sich die Menschen in die "Pro-Guttenberg-Gruppen" bei Facebook eingetragen ...

Vieles beschäftigt die Jugend, und es ist zu erwarten, dass diese Themen auch auf der augenblicklich statt findenden 3. Arbeitstagung des Bundes aufrechter Monarchisten zur Sprache kommen werden. Denn es beschäftigt sie - mehr als WIR erahnen, mehr als sie selbst erahnen. Es beschäftigt sie, weil sie spüren und weil sie wissen, dass ihre Zukunft von all den Diskussionen beeinträchtigt werden wird. Ein Teil der Jugend klinkt sich aber aus, zeigt sich desinteressiert und widmet sich Dingen, über die wir Älteren nur den Kopf schütteln können, von Hip-Hop, Metal und Alko-Pops.
Der andere Teil sucht die Antworten auf all die Fragen,die uns beschäftigen, in den Extremen, sei's Links oder Rechts. Wie gefährlich diese Extreme sein können, wissen wir nur zu gut, nicht erst seit den Dresdener Straßenschlachten vor Kurzem.

Wir leben aber in einer Gesellschaft, die sich alles leicht zu machen versucht, indem sie alles über einen Kamm schert. Die Jugend als solches IST nicht schlecht - ganz im Gegenteil. Sie hat das RECHT und die Pflicht, aufmüpfig, rebellisch zu sein, nur dadurch kann sie sich die Hörner abstoßen, nur durch die Opposition gegen alles und jeden kann sie ihr eigenes Profil suchen und ausarbeiten, nur dadurch können sie zu sich selbst finden und ihre Ideen und Vorstellungen gestalten. Eine wissenschaftliche Arbeit besteht auch aus These und Antithese. Nur durch das Pro und Contra kann eine für alle akzeptable Lösung gefunden werden. 

Der Bund aufrechter Monarchisten (BaM) erfährt in immer größerem Maße die "Renaissance bei der Jugend". Auch wenn hier in der monarchistischen Arbeit nicht alles von Harmonie geprägt ist, so müssen sich alle darüber im Klaren sein, dass wir alle an einer Zukunft zu arbeiten versuchen, über die die Jugend des Hier und Jetzt  eines Tages zu bestimmen haben wird. Inwiefern die Zukunft aber gerkönt sein wird durch die Staatsform Monarchie, wissen wir heute noch nicht, aber es ist unser gemeinsamer Wunsch, unser gemeinsamer Traum, unser gemeinsamer Wille. Während die einen aber versuchen, möglichst mit Vorsicht und Bedacht das Thema "Monarchie" anzupacken, geht es den anderen nicht schnell genug. Entmutigend jedoch - vor allem aus Sicht der Jugend - ist es, dass absolut kein Signal, kein Hinweis aus den ehemals regierenden Herrscherhäusern Deutschlands - das Haus Preußen inklusive - zu spüren und zu vernehmen ist, das den aktiven Monarchisten dezent signalisieren würde, dass sich ihre Arbeit, Ihr Einsatz und ihre Opfer auch lohnen. Von daher ist es nachzuvollziehen, dass sich so manch ein Monarchist allein und im Stich gelassen, dass er sich nicht ernst genommen fühlt.

OB wir es hier aber mit vergebener Liebesmüh' zu tun haben, kann beim besten Willen keiner sagen; das wissen wir erst, wenn der lange, steinige Weg geschafft ist. Dieser Weg ist mit viel Arbeit gepflastert - mit VIEL undankbarer Arbeit. "Dieser Weg wird kein leichter sein", er wird von nie enden scheinenden und nervenzerreibenden Diskussionen und Auseinandersetzungen über das "Wie" und "Wohin", auch und vor allen zwischen den Generationen, begleitet sein ... Aber es lohnt sich!

"Modernes Rebellentum oder ernst zu nehmende Wende?" Die kritische Lage dieser unserer Republik betrachtend, würde ich das ODER durch ein UND ersetzen. Wir brauchen die (vernunftbedingte) Kritikhaltung der Jugend, wir brauchen das Rebellische und das Unverdorbene, wir brauchen das Erkennen von Ansätzen und Lösungen aus der Sicht der rebellischen, mutigen, unvoreingenommenen Jugend, um gemeinsam IHRE Zukunft aufzubauen. Ein gegenseitiges Vertrauen zwischen Jung und nicht mehr GANZ so jung ist jedoch Vorraussetzung, auch wenn es Eigenart des Rebellen ist, nichts und niemandem zu vertrauen. Wie wäre es aber, wenn auch der Rebell sich selbst vertraut und sich selbst einiges ZU-traut?

Wie sehr bedaure ich, den Vortrag von Benjamin Haasis verpasst zu haben, aber vielleicht werden wir ihn irgendwann und irgendwo einmal zu lesen bekommen. Seit ich den Titel seines Vortrages zum ersten Mal las, war ich gefangen davon. Bei der Auswahl eines solchen Themas wundert einen nicht, dass der noch sehr junge Autor bereits für einen anderen Beitrag in der "Blauen Narzisse" mit der "Goldenen Krone" des Bundes aufrechter Monarchisten ausgezeichnet wurde. Ich bin davon überzeugt, dass der Vortrag im Rahmen der 3. Arbeitstagung des Bundes aufrechter Monarchisten die (mehrheitlich jungen) Teilnehmer ermutigen wird, ihre natürliche rebellische Einstellung insofern zu nutzen, um "eine ernst zu nehmende Wende" für den Aufbau der gemeinsamen Zukunft herbeizuführen. Und wenn ich darf, würde ich sehr gerne meinen bescheidenen Beitrag dazu leisten, auf dass unsere Zukunft gekrönt sein wird von einem Monarchen an der Spitze des deutschen Volkes.

H.H.





1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Die Entwicklung des Naturrechts,kumulierend in der Menschenrechtserklärung der Uno 1948,stellt in ihren Artikeln1,2und21
dasGleichheitsprinzip fest.Diese konterkariert die Bevorzugung eines Erbmonarchen.
Auch hier gilt:Panta Rhei,alles fliesst.Dies hier betrachte ich als Anachronismus