Mittwoch, 19. Oktober 2011

4. Wissenschaftliches Monarchieforum in Büdingen - NACHLESE



NACHLESE



Es war ein fantastisches Wochenende. Es hat einfach ALLES geklappt, und die Erwartungen aller wurden übertroffen. Büdingen ist eine schöne, eine „märchen“-hafte und gastfreundliche Stadt, und alles lag bzw. liegt sehr nahe beieinander. Durch die Straßen und Gässchen flanierend fühlt man sich um 500 Jahre in der Zeit zurückversetzt, und die Stadt Büdingen wird ihrem Ruf, „besterhaltenene mittelalterliche Stadt nördlich der Alpen“ zu sein, wahrhaft gerecht.

Henning von Normann eröffnet das Monarchieforum im "Pferdestall"
Die Erwartungen an das Monarchieforum waren alles andere als hoch, denn der „Pferdestall“ im Kulturzentrum Oberhof in Büdingen ließ im Vorfeld das Schlimmste befürchten, aber ein großer, heller, freundlicher Raum empfing die Tagungsteilnehmer – und es war genug Platz für Tagung UND für das Abendessen freitags und samstags. Von der spätsommerlichen Hitze draußen war gottlob aufgrund der dicken Wände und der kleinen Fenster des Tagungsraumes nicht viel zu spüren – aber es wurden zur Not ja auch mehr als genug Getränke angeboten.

Die Teilnehmerzahl war größer als befürchtet,  und die Atmosphäre war zwar anfänglich eine sich gegenseitig beschnuppernde, dann aber eine herzliche und sehr freundschaftliche, fast schon familiäre. Die Jugend dominierte das Geschehen – so sollte es ja auch sein, und sie meisterten „IHR Monarchieforum“ meisterhaft, teilweise sogar professionell, so dass man großen Stolz auf unsere Jugend empfinden durfte.

Der erste Abend diente dem gegenseitigen Kennenlernen, so dass man sich entschied, nach der herzlichen Begrüßung durch den Sprecher der Deutschen Monarchistischen Gesellschaft, Herrn Henning von Normann, auf weitere Tagesordnungspunkte zu verzichten. Dafür zeichnete sich der Samstag durch seine Kompaktheit aus. Nach einer Gedenkminute des einen Tag vor dem Beginn des Monarchieforums verstorbenen Professors Dr. Wolfgang Stribnry (TuL), begann ein Mitglied von der Monarchistischen Jugend, der im Übrigen auch der Webmaster der Internetpräsenz der Deutschen Monarchistischen Gesellschaft ist, mit seinem Vortrag „Monarchie 2.0 – Moderne Medien als Instrument monarchistischer Organisationen“ , in der er die Bedeutung und die Wichtigkeit der verschiedenen Facetten des Internets hervor hob. Jannis Deter, der neue Vorsitzende der Monarchistischen Jugend, zeichnete in seinem Vortrag „Sakrale Elemente der Monarchie einst und jetzt“ die einstige Bedeutung des „Sakralen“ – in Verbindung auch mit dem „Gottesgnadentum“ – und die Auffassung dieser Elemente im 21. Jahrhundert auf. Das mitten in der Republik Uganda gelegene Königreich Bunyoro-Kitara wurde von seinem Vertreter, Herrn Peter Gummersbach vom Bund aufrechter Monarchisten, vorgestellt. Als Präsident aller Repräsentanten dieses Königreiches weltweit wusste er auf die vielen interessierten Fragen der Tagungsteilnehmer in seiner sympathischen und mit seinem „kölschen Humor“ gewürzten Art immer eine kompetente Antwort.

Höchst interessante Führung durch das Schloss der Fürsten von Ysenburg
Der Nachmittag begann mit einem weiteren Höhepunkt, der den Tagungsteilnehmern bestimmt noch lange im Gedächtnis bleiben wird: Die Führung durch die Burg/das Schloss Büdingen, in dem die Familie des Fürsten von Ysenburg (protestantische Linie) residieren. Es ist aber zu vermuten, dass eher die charmante, liebenswürdige und lebenserfahrene Führerin, Frau Elisabeth Gömmer-Prenntzell, in Erinnerung bleiben wird, weil man sie tatsächlich als „Original“ bezeichnen kann. Sie hat uns während der sehr persönlichen und herzlichen Schlossführung mehrfach ein herzhaftes Schmunzeln hervor gelockt, das uns aber auch noch in 10 Jahren, wenn wir an Büdingen zurück denken, an Sie erinnern wird.

David Heydenreich setzte mit seinem Vortrag „Umgang mit Anfeindungen in Schule/Uni“ die Workshops bzw. die Vortragsreihe fort, und Markus Wilhelm Weingartz referierte über den „Monarchistischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus“. Benjamin Haasis wusste mit seinem Vortrag „Monarchistische Renaissance in der Jugend“ die Zuhörer zu beeindrucken, und Henning von Normann nutzte die Gelegenheit, diesem aufstrebenden Jungautor der „Blauen Narzisse“ die „Goldene Krone“, den Preis der Deutschen Monarchistischen Gesellschaft für herausragende Leistungen in den Medien im Sinne der monarchistischen Bewegung, unter großem Applaus zu überreichen. Mit seinem viel beachteten und vielgelobten Vortrag „Monarchie als Orientierungspunkt und Stabilitätsanker“ wusste René Häusler, lic. phil. I (M.A.), die Teilnehmer nach einem sehr langen, arbeitsreichen und höchst intensiven Tag noch einmal in seinen Bann zu ziehen.

Die Monarchistische Jugend (MJ) bei der Mitgliederversammlung
Auch wenn dieser Samstag aufgrund seines arbeitsreichen Umfangs in die Geschichte des Monarchieforums eingehen wird, so fanden sowohl die Monarchistische Jugend (vor dem Mittagessen) als auch der Bund aufrechter Monarchisten (nach dem letzten Vortrag) noch Zeit, jeweils eine im Vorfeld einberufene Mitgliederversammlung durchzuführen, um neben sonstigen Dingen auch jeweils einen neuen Vorstand zu wählen. Die Monarchistische Jugend wählte Jannis Deter zu seinem Vorsitzenden, Benjamin Haasis zum 2. Vorsitzenden und Christian Puck zum Kassenwart. In Peter Gummersbach und Markus Wilhelm Weingartz fand der Bund aufrechter Monarchisten
den Geschäftsführenden Vorstand, den Henning von Normann als Kassenwart komplettiert.

Christian Puck wurde von der Deutschen Monarchistischen Gesellschaft mit der Leitung des Bundes aufrechterbayrischer Monarchisten und Föderalisten e.V. (BabMuF) beauftragt, womit der bisherige kommissarische Vorsitzende Heinrich Hoffmann von seinem Auftrag entbunden wurde.

Der Gottesdienstbesuch zum Abschluss des Monarchieforums gilt als feste Institution, und so trafen sich die Teilnehmer des 4. Wissenschaftlichen Monarchieforums am Sonntag in der „Hauskirche des Fürsten von Ysenburg“, der Büdinger Marienkirche (in der die Tagungsteilnehmer von der Gemeindepfarrerin eigens begrüßt wurden), um gemeinsam mit der Gemeinde  den Familiengottesdienst anlässlich des Erntedank-Sonntags und der Taufe des neuesten Gemeindemitglieds, des kleinen Leander, zu feiern. Die schöne Liturgie in der übervollen großen Kirche wurde festlich vom Gemeindechor und dem Kinderchor musikalisch gestaltet.

Nach dem Gottesdienst zogen die Teilnehmer ein letztes Mal zum „Pferdestall“, um die Tage Revue passieren zu lassen und um „Manöverkritik“ zu üben. Die einzigen Kritikpunkte waren, dass die Organisation der „Fahrgemeinschaften“ besser und intensiver organisiert hätten werden können, und dass es Terminkollisionen mit anderen namhaften bundesweiten monarchienahen Organisationen gegeben hatte. Das wird sich die Deutsche Monarchistische Gesellschaft auch in die Agenda für das Jahr 2012 hinein schreiben, um für das 5. Wissenschaftliche Monarchieforum (in Meißen/Sachsen oder Gotha/Thüringen) in dieser Hinsicht gerade für unsere jüngeren Teilnehmer besser gewappnet zu sein. Das Hauptthema des nächsten Monarchieforums wird sein; „Monarchie und Konstitution“. Es soll die Monarchie von der Grundlage des deutschen und des europäischen Rechts betrachtet werden.

Die Repräsentantin des Königin-Luise-Bundes, Frau Lieselotte Emmrich, überraschte zusammen mit ihrer Tochter Elisabeth alle Teilnehmer des Monarchieforums sowohl am Freitag- als auch am Samstagabend mit einem liebevoll und geschmackvoll aufgebauten und reichhaltigen Buffet, dem  alle mit Begeisterung zusprachen. Die Deutsche Monarchistische Gesellschaft ist den beiden treuen Freundinnen der monarchistischen Bewegung überaus dankbar, und ein paar Blumen reichen  nicht aus, die Dankbarkeit der Tagungsteilnehmer auszudrücken.

Ein aufrichtiges Dankeschön möchte sich die Deutsche Monarchistische Gesellschaft zum Schluss aufheben für die Freunde, die die Tagung vor und während des Büdinger Monarchieforums mit ihren teilweise großen Talenten unterstützt und mit vorbereitet hatten. Ein Dankeschön ALLEN Teilnehmern des kleinen, bescheidenen, fast schon familiär anmutenden Monarchieforums, welches aufgrund der jugendlichen Frische herausragen wird, kam von der Jugend, die das 4. Monarchieforum dominierte und maßgeblich mitgestaltet hatte. Besonders zur Schlussbesprechung am Sonntag gab es noch wegweisende Ideen und Vorschläge für die Zukunft, die große Auswirkungen haben werden für die gesamte monarchistische Bewegung.

Schon am Montag nach Ende des Büdinger Monarchieforums, werden – auch wenn die Eindrücke und Erlebnisse der Residenzstadt noch nicht ganz verarbeitet worden sein werden – schon die ersten Vorbereitungen für das 5. Wissenschaftliche Monarchieforum beginnen, so dass auch dieses für alle Teilnehmer ein in wissenschaftlicher und in persönlicher Hinsicht ein Erlebnis werden wird. Auch wenn die ersten Referenten erfreulicher Weise schon zugesagt haben, so werden – bis dass alle Referenten die Einladungen positiv beantwortet haben werden - die Interessenten und Freunde gebeten, sich das letzte September- (28.-30.09.) UND/ODER das erste Oktoberwochenende (05.-07.10.) 2012 frei zu halten.

Zum Schluss sei bemerkt, dass sich das Wort von Henning von Normann zu bewahrheiten scheint, der die Vision hatte: „Monarchie hat eine Zukunft“. Die Jungend des 4. Monarchieforums in Büdingen hat in beeindruckender Weise den Grundstein gelegt für eine Zukunft, die gezeichnet sein wird von Aufrichtigkeit, von Freundschaft und dem gemeinsamen Ziel: der Wiedererrichtung der Monarchie in Deutschland.

- DMG -