NACHLESE
Es war ein fantastisches
Wochenende. Es hat einfach ALLES geklappt, und die Erwartungen aller wurden
übertroffen. Büdingen ist eine schöne, eine „märchen“-hafte und gastfreundliche
Stadt, und alles lag bzw. liegt sehr nahe beieinander. Durch die Straßen und
Gässchen flanierend fühlt man sich um 500 Jahre in der Zeit zurückversetzt, und
die Stadt Büdingen wird ihrem Ruf, „besterhaltenene mittelalterliche Stadt
nördlich der Alpen“ zu sein, wahrhaft gerecht.
Henning von Normann eröffnet das Monarchieforum im "Pferdestall" |
Die Erwartungen an das Monarchieforum
waren alles andere als hoch, denn der „Pferdestall“ im Kulturzentrum Oberhof in
Büdingen ließ im Vorfeld das Schlimmste befürchten, aber ein großer, heller,
freundlicher Raum empfing die Tagungsteilnehmer – und es war genug Platz für
Tagung UND für das Abendessen freitags und samstags. Von der spätsommerlichen
Hitze draußen war gottlob aufgrund der dicken Wände und der kleinen Fenster des
Tagungsraumes nicht viel zu spüren – aber es wurden zur Not ja auch mehr als
genug Getränke angeboten.
Die Teilnehmerzahl war größer als
befürchtet, und die Atmosphäre war zwar
anfänglich eine sich gegenseitig beschnuppernde, dann aber eine herzliche und
sehr freundschaftliche, fast schon familiäre. Die Jugend dominierte das Geschehen
– so sollte es ja auch sein, und sie meisterten „IHR Monarchieforum“ meisterhaft, teilweise sogar professionell, so
dass man großen Stolz auf unsere Jugend empfinden durfte.
Der erste Abend diente dem
gegenseitigen Kennenlernen, so dass man sich entschied, nach der herzlichen
Begrüßung durch den Sprecher der Deutschen Monarchistischen Gesellschaft, Herrn
Henning von Normann, auf weitere Tagesordnungspunkte zu verzichten. Dafür
zeichnete sich der Samstag durch seine Kompaktheit aus. Nach einer Gedenkminute
des einen Tag vor dem Beginn des Monarchieforums verstorbenen Professors Dr.
Wolfgang Stribnry (TuL), begann ein Mitglied von der Monarchistischen Jugend,
der im Übrigen auch der Webmaster der Internetpräsenz der Deutschen Monarchistischen
Gesellschaft ist, mit seinem Vortrag „Monarchie 2.0 – Moderne Medien als
Instrument monarchistischer Organisationen“ , in der er die Bedeutung und die
Wichtigkeit der verschiedenen Facetten des Internets hervor hob. Jannis Deter,
der neue Vorsitzende der Monarchistischen Jugend, zeichnete in seinem Vortrag
„Sakrale Elemente der Monarchie einst und jetzt“ die einstige Bedeutung des
„Sakralen“ – in Verbindung auch mit dem „Gottesgnadentum“ – und die Auffassung
dieser Elemente im 21. Jahrhundert auf. Das mitten in der Republik Uganda
gelegene Königreich Bunyoro-Kitara wurde von seinem Vertreter, Herrn Peter
Gummersbach vom Bund aufrechter Monarchisten, vorgestellt. Als Präsident aller
Repräsentanten dieses Königreiches weltweit wusste er auf die vielen
interessierten Fragen der Tagungsteilnehmer in seiner sympathischen und mit
seinem „kölschen Humor“ gewürzten Art immer eine kompetente Antwort.
Höchst interessante Führung durch das Schloss der Fürsten von Ysenburg |
Der Nachmittag begann mit einem
weiteren Höhepunkt, der den Tagungsteilnehmern bestimmt noch lange im
Gedächtnis bleiben wird: Die Führung durch die Burg/das Schloss Büdingen, in
dem die Familie des Fürsten von Ysenburg (protestantische Linie) residieren. Es
ist aber zu vermuten, dass eher die charmante, liebenswürdige und
lebenserfahrene Führerin, Frau Elisabeth Gömmer-Prenntzell, in Erinnerung bleiben wird, weil man sie tatsächlich
als „Original“ bezeichnen kann. Sie hat uns während der sehr persönlichen und
herzlichen Schlossführung mehrfach ein herzhaftes Schmunzeln hervor gelockt, das
uns aber auch noch in 10 Jahren, wenn wir an Büdingen zurück denken, an Sie
erinnern wird.
David Heydenreich setzte mit
seinem Vortrag „Umgang mit Anfeindungen in Schule/Uni“ die Workshops bzw. die
Vortragsreihe fort, und Markus Wilhelm Weingartz referierte über den
„Monarchistischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus“. Benjamin Haasis
wusste mit seinem Vortrag „Monarchistische Renaissance in der Jugend“ die
Zuhörer zu beeindrucken, und Henning von Normann nutzte die Gelegenheit, diesem
aufstrebenden Jungautor der „Blauen Narzisse“ die „Goldene Krone“, den Preis
der Deutschen Monarchistischen Gesellschaft für herausragende Leistungen in den
Medien im Sinne der monarchistischen Bewegung, unter großem Applaus zu
überreichen. Mit seinem viel beachteten und vielgelobten Vortrag „Monarchie als
Orientierungspunkt und Stabilitätsanker“ wusste René Häusler, lic. phil. I (M.A.), die Teilnehmer
nach einem sehr langen, arbeitsreichen und höchst intensiven Tag noch einmal in
seinen Bann zu ziehen.
Die Monarchistische Jugend (MJ) bei der Mitgliederversammlung |
Auch wenn dieser Samstag aufgrund
seines arbeitsreichen Umfangs in die Geschichte des Monarchieforums eingehen
wird, so fanden sowohl die Monarchistische Jugend (vor dem Mittagessen) als
auch der Bund aufrechter Monarchisten (nach dem letzten
Vortrag) noch Zeit, jeweils eine im Vorfeld einberufene Mitgliederversammlung
durchzuführen, um neben sonstigen Dingen auch jeweils einen neuen Vorstand zu wählen.
Die Monarchistische Jugend wählte Jannis Deter zu seinem Vorsitzenden, Benjamin
Haasis zum 2. Vorsitzenden und Christian Puck zum Kassenwart. In Peter
Gummersbach und Markus Wilhelm Weingartz fand der Bund aufrechter Monarchisten
den Geschäftsführenden Vorstand,
den Henning von Normann als Kassenwart komplettiert.
Christian Puck wurde von der
Deutschen Monarchistischen Gesellschaft mit der Leitung des Bundes aufrechterbayrischer Monarchisten und Föderalisten e.V. (BabMuF) beauftragt, womit der bisherige
kommissarische Vorsitzende Heinrich Hoffmann von seinem Auftrag entbunden
wurde.
Der Gottesdienstbesuch zum
Abschluss des Monarchieforums gilt als feste Institution, und so trafen sich
die Teilnehmer des 4. Wissenschaftlichen Monarchieforums am Sonntag in der
„Hauskirche des Fürsten von Ysenburg“, der Büdinger Marienkirche (in der die
Tagungsteilnehmer von der Gemeindepfarrerin eigens begrüßt wurden), um
gemeinsam mit der Gemeinde den
Familiengottesdienst anlässlich des Erntedank-Sonntags und der Taufe des
neuesten Gemeindemitglieds, des kleinen Leander, zu feiern. Die schöne Liturgie
in der übervollen großen Kirche wurde festlich vom Gemeindechor und dem
Kinderchor musikalisch gestaltet.
Nach dem Gottesdienst zogen die
Teilnehmer ein letztes Mal zum „Pferdestall“, um die Tage Revue passieren zu
lassen und um „Manöverkritik“ zu üben. Die einzigen Kritikpunkte waren, dass
die Organisation der „Fahrgemeinschaften“ besser und intensiver organisiert
hätten werden können, und dass es Terminkollisionen mit anderen namhaften
bundesweiten monarchienahen Organisationen gegeben hatte. Das wird sich die
Deutsche Monarchistische Gesellschaft auch in die Agenda für das Jahr 2012
hinein schreiben, um für das 5. Wissenschaftliche Monarchieforum (in
Meißen/Sachsen oder Gotha/Thüringen) in dieser Hinsicht gerade für unsere
jüngeren Teilnehmer besser gewappnet zu sein. Das Hauptthema des nächsten
Monarchieforums wird sein; „Monarchie und Konstitution“. Es soll die Monarchie
von der Grundlage des deutschen und des europäischen Rechts betrachtet werden.
Die Repräsentantin des
Königin-Luise-Bundes, Frau Lieselotte Emmrich, überraschte zusammen mit ihrer
Tochter Elisabeth alle Teilnehmer des Monarchieforums sowohl am Freitag- als
auch am Samstagabend mit einem liebevoll und geschmackvoll aufgebauten und
reichhaltigen Buffet, dem alle mit
Begeisterung zusprachen. Die Deutsche Monarchistische Gesellschaft ist den
beiden treuen Freundinnen der monarchistischen Bewegung überaus dankbar, und
ein paar Blumen reichen nicht aus, die
Dankbarkeit der Tagungsteilnehmer auszudrücken.
Ein aufrichtiges Dankeschön
möchte sich die Deutsche Monarchistische Gesellschaft zum Schluss aufheben für
die Freunde, die die Tagung vor und während des Büdinger Monarchieforums mit
ihren teilweise großen Talenten unterstützt und mit vorbereitet hatten. Ein
Dankeschön ALLEN Teilnehmern des kleinen, bescheidenen, fast schon familiär
anmutenden Monarchieforums, welches aufgrund der jugendlichen Frische
herausragen wird, kam von der Jugend, die das 4. Monarchieforum dominierte und
maßgeblich mitgestaltet hatte. Besonders zur Schlussbesprechung am Sonntag gab
es noch wegweisende Ideen und Vorschläge für die Zukunft, die große
Auswirkungen haben werden für die gesamte monarchistische Bewegung.
Schon am Montag nach Ende des
Büdinger Monarchieforums, werden – auch wenn die Eindrücke und Erlebnisse der
Residenzstadt noch nicht ganz verarbeitet worden sein werden – schon die ersten
Vorbereitungen für das 5. Wissenschaftliche Monarchieforum beginnen, so dass
auch dieses für alle Teilnehmer ein in wissenschaftlicher und in persönlicher
Hinsicht ein Erlebnis werden wird. Auch wenn die ersten Referenten erfreulicher
Weise schon zugesagt haben, so werden – bis dass alle Referenten die
Einladungen positiv beantwortet haben werden - die Interessenten und Freunde
gebeten, sich das letzte September- (28.-30.09.) UND/ODER das erste
Oktoberwochenende (05.-07.10.) 2012 frei zu halten.
Zum Schluss sei bemerkt, dass
sich das Wort von Henning von Normann zu bewahrheiten scheint, der die Vision
hatte: „Monarchie hat eine Zukunft“.
Die Jungend des 4. Monarchieforums in Büdingen hat in beeindruckender Weise den
Grundstein gelegt für eine Zukunft, die gezeichnet sein wird von
Aufrichtigkeit, von Freundschaft und dem gemeinsamen Ziel: der Wiedererrichtung
der Monarchie in Deutschland.
- DMG -